Laptop statt Brotkasten

Laptop statt Brotkasten

Nach diesen ersten beruflichen Erfahrungen mit einem professionellen PC und der Ablösung des C64 durch den Commodore 128 reifte in mir der Entschluss, den Brotkasten zu verkaufen. Und tatsächlich fand sich noch ein Bonner Student, der froh war, den C64 samt Monitor für einen günstigen Preis zu bekommen. Er kam in meinem Büro vorbei, packte beide Teile in einen Rucksack, zahlte und zog froh davon. Er hat sich auch nicht mehr gemeldet – vermutlich war er ganz zufrieden.

Natürlich hatte ich schon Alternativen ins Auge gefasst: z. B. war der Schneider PC mit eingebLaptopautem 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk interessant aber es kam anders: ein befreundeter Elektrotechnik-Student aus München bot mir einen gebrauchten Laptop Bondwell BW 8 an, der ein MS-DOS Betriebssystem per Diskettenlaufwerk starten konnte. Ich schlug sofort zu! Damit war ich in der IBM-kompatiblen Welt angekommen und eignete mir Schritt um Schritt die Geheimnisse von MS-DOS 2.1 an.

Der Laptop hatte keinen Akku und musste daher immer ans Netz angeschlossen werden. Aber ich konnte ihn sogar auf Reisen mitnehmen. Einen passenden Drucker hatte ich damals nicht und als Software hatte ich nur ein paar Spiele, weiß gar nicht mehr von wem. Aber das Gefühl, auf einer Diskette per md [Ordnername] oder del [Dateiname] echte Betriebssystembefehle ausführen zu können, war eine tolle Erfahrung. Dem BW8 hatte ich viel zu verdanken und die Kenntnisse, die ich mit ihm erwarb, bildeten bald die Basis für meinen ersten richtigen Job im IT-Support.

Vor 25 Jahren: Mein erster Computer

war ein Commodore 64. Wochenlang hatte ich 1985 überlegt, ob ich so ein Ding brauche … aber mein jüngerer Bruder Buf konnte stundenlang begeistert erzählen, was er mit seiner Kiste schon so alles gemacht hatte. Er war auch so lieb und berechnete für mich Korrelationsfaktoren in Wahlstatistiken und zeigte mir, wie man mit Textomat umgeht. Das gab für mich den Ausschlag: Ich wollte nie mehr Tipp-Ex kaufen und vertrocknen sehen!

RAM, ROM, Basic, Floppy … das waren alles Fremwörter! Ich wollte meine Examensarbeit schreiben – ohne Tipp-Ex!

So latschte ich in einen Computerladen, schnappte mir eine C64-Kiste und ging zur Kasse: Ich glaube, fast 200 Mark habe ich hingeblättert – für einen Studenten war das mehr als ein Wochenbudget!

Zu Hause angekommen, räumte ich etwas Platz auf dem Schreibtisch frei, packte alles aus und steckte es zusammen. Als Monitor verwendete ich einen alten schwarz-weiß-Fernseher, den meine Eltern ausrangiert hatten. Und dann gings los!

Ich hatte nicht erwartet, was dann geschah!